Der Businessplan – so gelingt‘s

/ Miriam Adel
So gelingt der Businessplan

Grundsätzlich ist die Erstellung eines Businessplans für Gründer nicht vorgeschrieben, doch wenn Bankdarlehen oder Fremdfinanzierungen gewünscht bzw. erforderlich sind, ist der Businessplan das Mittel der Wahl. Auch für Förderungen wird ein ausgearbeiteter Plan notwendig. Michael Geißendörfer, Geschäftsführer des Gründerzentrums SCHWUNG hat bereits zahlreiche Gründungsvorhaben betreut, Businesspläne bewertet und die wichtigsten Infos für die erfolgreiche Erstellung zusammengetragen.  

„Der niedergeschriebene Businessplan ist in jedem Fall sinnvoll und ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die Selbstständigkeit, da die Erstellung den Gründer dazu zwingt, sich vollumfänglich mit dem Gründungsvorhaben auseinanderzusetzen, dieses zu strukturieren und alle relevanten Themenfelder durchzugehen. Man kann darüber hinaus nur einen einzigen Fehler dabei begehen. Nämlich keinen Businessplan zu erstellen“, betont Geißendörfer. So werden etwaige Probleme nicht mit dem Gedanken „das wird schon klappen“ verdrängt – im Gegenteil steht vielmehr der lösungsorientierte Ansatz im Vordergrund.

Belastbare Daten und Zahlen

Bei der Erstellung des Businessplans stellt der Gründer in der Regel fest, dass alle Einzelthemen im Zusammenhang stehen oder einander bedingen. Wichtig ist, dass nichts schön gerechnet oder wegargumentiert wird. Bei der Erstellung muss im Eigeninteresse mit realistischen und im Idealfall prüf- bzw. belegbaren Werten und Einschätzungen vorgegangen werden.

„Das gilt sowohl für die Businessplanerstellung im Kern als auch für die dazugehörigen Finanzplanung, insbesondere für die darauf aufsetzende Rentabilitätsbetrachtung. Denn diese ergibt eine zahlenmäßig prüfbare Aufstellung, ob bzw. wann sich die Umsetzung der Geschäftsidee rechnet“, erklärt Michael Geißendörfer.

Die erste Fassung sollte Familie, Freunden und Bekannten, aber auch Experten wie im SCHWUNG zur kritischen Durchsicht und damit Prüfung der Geschäftsidee gegeben werden. Auch Wettbewerbsbeteiligungen sind möglich, z.B. über BayStartup, die ein Expertenfeedback geben und ein Preisgeld ausloben. Wichtig ist zudem, dass man den Plan selbst erstellt, um z.B. im Bankgespräch auch alle Fragen beantworten zu können. Außerdem sollte der Businessplan so geschrieben werden, dass er auch von Nichtfachleuten verstanden wird.

Aufbau und Bestandteile

Die wesentlichen Bestandteile und Themenfelder eines Businessplans sind u.a. in der empfehlenswerten Broschüre des Bundeswirtschaftsministeriums zusammengetragen. Im Einzelnen sollten diese Bereiche enthalten sein:

  • Geschäftsidee
  • Produkt/Dienstleistung
  • Marktübersicht (Kunden/Konkurrenz)
  • Standort
  • Marketing
  • Unternehmensorganisation (Unternehmensführung, Gründerperson, Mitarbeiter, Rechtsform)
  • Chancen und Risiken
  • Finanzplan
  • Kapitalbedarfsplan
  • Finanzierungsplan
  • Liquiditätsvorschau
  • Ertragsvorschau/Rentabilitätsvorschau
  • Vorangestellte Zusammenfassung

 Experten-Tipps

Was unbedingt beachtet werden sollte: Die Geschäftsidee und damit verbunden das Dienstleistungsangebot bzw. das jeweilige Produkt muss klar beschrieben und abgrenzbar sein. „Man sollte sich nicht in Details verzetteln oder zu viele unterschiedliche Leistungen gleichzeitig bedienen wollen“, so Geißendörfer. Oft werden auch zu Beginn die Kundenerreichbarkeit und die erzielbare Umsätze zu positiv eingeschätzt.

Auch die verfügbare Zeit sollte darüber hinaus im Auge behalten werden. Pro Tag kann nur eine bestimmte Anzahl an Aufträgen erfüllt werden. Und auch die sogenannte unproduktive Zeit wie Kundeakquise, Einkauf, Rechnung, Mahnung, allgemeine Bürotätigkeiten, Rüstzeiten, Fort-/Weiterbildung, Urlaub und Krankheit sowie persönliche Auszeiten und Zeit für die Familie muss im Zeitmanagement mit kalkuliert werden. Grundsätzlich gilt auch, dass man für rechtliche und steuerrechtliche Themen Fachleute vorab hinzuziehen sollte. Vielfältige Erstellungshilfen für einen erfolgreichen Businessplan mit Muster gibt u.a. das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (www.bmwi.de, Stichwort: Starthilfe – der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit) heraus.

Mehr Infos zur Gründer- und Businessplanberatung und zu freien Bürokapazitäten unter Tel. 09122 830-0.