Von Beginn an dabei – 24 Jahre im Gründerzentrum
Im September 1997 trat die gelernte Industriekauffrau ihre Stelle im Schwabacher Gründerzentrum SCHWUNG, das zu dieser Zeit noch eine Baustelle war, an. Seitdem hat sie 114 Firmen in die Selbstständigkeit begleitet.
„Aktuell sind es 29 eingemietete Firmen, deren Kommen ich erlebt habe, die das SCHWUNG aber nach mir verlassen werden“, sagt die 64-Jährige fast ein wenig wehmütig. Knapp ein Vierteljahrhundert war Ursula Schönberger täglich ab acht Uhr morgens am SCHWUNG-Empfang zu finden, eine der freundlichen Stimmen am Telefon und manchmal auch Seelsorger für die Gründer. „Wir haben bei Rückschlägen unserer Gründer mitgelitten, uns aber auch mit ihnen über ihre Erfolge gefreut!“, blickt sie zurück.
Was hat sich getan in den 24 Jahren?
Natürlich hat die Digitalisierung Einzug gehalten. „Zu Beginn habe ich noch mit einer Schreibmaschine gearbeitet, nach und nach kamen E-Mail, das Internet und Online-Banking auf. Heute eigentlich kaum mehr vorstellbar!“, so Schönberger. Am Gebäude selbst wurde auf dem Dach eine PV-Anlage installiert, Büroräume wurden umgebaut und nach den Wünschen der Mieter mit Zwischentüren versehen. Auch eine Glasfaserleitung liegt bereits im Gebäude und wird in den nächsten Wochen freigeschalten.
Als die ersten Mieter 2001 in die Ausgründung kamen, stellte das für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation dar. Direkt gegenüber entstand für die Firmen, die in der Regel nach fünf Jahren Gründungsphase aus dem SCHWUNG ausgründen, Raum für die Vergrößerung und Verstetigung der Betriebe in der Schwabacher Unternehmenslandschaft.
Netzwerken und Stockwerks-Feier
Bis zum Beginn der Corona-Pandemie gab es regelmäßige Veranstaltungen zum Netzwerken, u.a. mit dem Bund der Selbstständigen (BDS), aber auch eigene Veranstaltungen der Mieter wie die Stockwerks-Feiern, gerade bei den „Pionieren“ der Anfangszeit.
SCHWUNG-Geschäftsführer Michael Geißendörfer, den die Prokuristin für diese Position 2013 als Nachfolger für Alfred Dornisch selbst ins Spiel gebracht hat, bedankt sich für den jahrelangen Einsatz im Gründerzentrum: „Auf Frau Schönberger war in all den Jahren stets Verlass. Sie hat das Gründerzentrum mitaufgebaut und mitgeprägt. Herzlichen Dank und alles Gute im Ruhestand, den sie sich nach 48 Jahren Berufstätigkeit mehr als verdient hat!“
Auch Stadtkämmerer und Wirtschaftsförderer Sascha Spahic ist voll des Lobes: „Besten Dank für die jahrelange Begleitung und Betreuung unserer Gründer. Viele sind heute erfolgreiche Unternehmer geworden und bereichern Schwabachs Wirtschaft. Das ist auch der Erfolg des SCHWUNG und der von Frau Schönberger!“, unterstreicht Spahic.
Im Ruhestand will sich Ursula Schönberger zuhause in Pfaffenhofen zunächst einmal um Haus und Garten kümmern, mit ihrem Mann verreisen – sobald wieder möglich – und viel Fahrrad fahren. Außerdem steht auf der Tagesordnung: Sich mit Freundinnen verabreden, vorerst das Leben genießen und vielleicht im Herbst ein Ehrenamt suchen. „Es war eine tolle Zeit mit klasse Kolleginnen und Kollegen! Alles Gute dem Team und den Mietern“, so Schönberger.